IPL-Magazin Ausgabe 13 | Oktober 2010 |
Autor: Jürgen Lenz, Geschäftsführer, LENZ&GOMEZ Personaldienstleistungen GmbH
Warum Zeitarbeit?
Befragungen in der Wirtschaft durch die Universität Erlangen-Nürnberg, haben folgende Hauptmotive für Zeitarbeit ergeben:
Abfangen von Auftragsspitzen | 87% |
Auftragseinsatz schnell unbürokratisch zu beenden | 77% |
Ersatz für erkrankte Mitarbeiter | 46% |
Personalbeschaffung einfach und schnell | 36% |
Outsourcing von Personalauswahl u. Verwaltung | 20% |
Kosten einsparen | 11% |
Abdeckung spezifischer Qualifikationen | 6% |
Wie funktioniert Zeitarbeit?
Es sind 3 Vertragspartner:
Mitarbeiter - Verleiher - Entleiher
Ein Arbeitnehmer (Mitarbeiter der Zeitarbeitsfirma) hat einen festen unbefristeten Arbeitsvertrag mit einem Zeitarbeitsunternehmen (Verleiher). Der Arbeitsvertrag zwischen dem Mitarbeiter und dem Zeitarbeitsunternehmen beinhaltet alle sozialen Leistungen, Rechte und Pflichten wie bei jedem anderen konventionellen Arbeitgeber.
Die Zeitarbeit wird durch die Gesetzgebung und die Tarifgebung reglementiert. Der Verleiher schließt mit der Kundenfirma (Entleiher) einen Überlassungsvertrag nach dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) ab.
Der Mitarbeiter erbringt seine Arbeitsleistung beim Entleiher für einen vorher vereinbarten Zeitraum. Nach Beendigung der Arbeitsleistung bei einem Entleiher wechselt der Mitarbeiter zu einem anderen Entleiher in einen neuen zeitlich vereinbarten Arbeitseinsatz.
Vorteile aus der Sichtweise des Entleihers
- Der Entleiher nutzt die Arbeitskraft des Mitarbeiters ohne dass arbeitsrechtliche Ansprüche daraus erwachsen.
- Flexible Personalplanung ohne bürokratische Hemmnisse, der Arbeitseinsatz kann unproblematisch verlängert oder verkürzt werden.
- Klare Kostenstruktur, es werden nur die Produktivzeiten berechnet.
- Schnelle Personalbeschaffung, keine Vorlaufkosten für z.B. Stellenanzeigen oder aufwendige Bewerbungsgespräche.
- Festeinstellung und Übernahme problemlos möglich.
Vorteile aus der Sichtweise des Mitarbeiters
- Festes Arbeitsverhältnis mit allen sozialen Leistungen, oft aus der Arbeitslosigkeit heraus.
- Überdurchschnittliche Berufserfahrung durch wechselnde Arbeitseinsätze.
- Soziale und fachliche Anpassungsfähigkeit durch immer neue Anforderungen.
- Übernahmemöglichkeit durch Entleiherbetrieb.
- Weiterbildungs- und Fördermaßnahmen durch Verleiher.
- Arbeitssicherheitsbetreuung, durch Sicherheitsfachkraft des Verleihers u Entleihers.
- Tarifvertragliches Regelwerk und dadurch soziale Sicherheit.
- Fahrtdienste zum Arbeitsplatz, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld.
Volkswirtschaftliche Betrachtungsweise
- Zeitarbeit schafft Arbeitsplätze und erfüllt somit einen sozialen integrativen Zweck.
- Zeitarbeitsunternehmen bringen unter anderem Arbeitslose in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse.
7% waren vorher noch nie beschäftigt.
8% waren über 1 Jahr ohne Beschäftigung.
47% waren bis 1 Jahr ohne Beschäftigung.
38% waren vorher in Beschäftigung
(BAA Statistik 2009)
Ca. 700.000 überbetriebliche Zeitarbeitnehmer (71% Männer, 29% Frauen) sind beschäftigt.
Der Anteil der Tätigkeiten ist wie folgt verteilt:
5% Technische Berufe
11% Sonstige Berufe
11% Verwaltung + Büro
20% Dienstleistung
23% Metall + Elektro
30% Hilfsarbeiten
Ca. 50.000 Mitarbeiter sind intern im Verwaltungsbereich der Zeitarbeitsunternehmen angestellt.
Ca. 80% der Zeitarbeitsunternehmen sind mittelständische Familienunternehmen. Mittelständische Zeitarbeitsunternehmen haben schon aufgrund ihrer Mitarbeiteranzahl (ca. 50-100 überbetriebliche Mitarbeiter) eine enge soziale Bindung und Fürsorge für ihre Mitarbeiter.
Die vielfältigen Aus- und Weiterbildungsangebote im Bereich der Zeitarbeit, machen deutlich, dass die Branche weiterhin Qualitätsstandards setzt und so ihr Image auch in der Öffentlichkeit stetig verbessert.
Kontakt zum Autor:
Jürgen Lenz, Geschäftsführer
Lenz & Gomez GmbH
Personaldienstleistungen
Hermanstr.19
86150 Augsburg
Telefon: +49 (0) 821 51 76 81
Telefax: +49 (0) 821 51 76 58
www.lenz-gomez.de
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